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Erste PV-Anlage in Fertigstellung
“Der erste Schritt für eine eigenständige Energieversorgung ist getan, es werden weitere Schritte folgen”, so Thomas Köck, Vorstandsvorsitzender der Bürgerenergie Maisacher Land. Im August 2023 konnte die Genossenschaft eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Turnhalle der Grundschule Maisach installieren.
Im ersten Ausbauschritt bringt die Anlage eine Leistung von 47 kW. Insgesamt bietet das Dach die Möglichkeit von 100 kW. Die Gemeinde stellt die Dachfläche der Bürgerenergie Maisacher Land entgeltlich zur Verfügung.
“Wir haben einen hohen Zuspruch durch die Maisacher Bevölkerung”, so Köck weiter. Fast 200 Mitglieder zählt die Genossenschaft inzwischen und sie wächst kontinuierlich weiter an. Als nächstes Projekt ist eine PV-Anlage auf einem neu errichteten Firmengebäude an der Maisacher Frauenstraße für den Spätherbst geplant. Sie soll dann 100 kW liefern. Weitere Freiflächenanlagen sind in Planung.
Bürokratie und lange Vorlaufzeiten sind große Probleme
Hart ging Thomas Köck allerdings mit der Politik ins Gericht. “Die Energiewende muss noch mehr mit Leben erfüllt werden. Die Maisacher wollen die Energieerzeugung künftig in die eigenen Hände nehmen: Die Menschen sind dazu bereit, doch die Bürokratie macht uns noch einen Strich durch die Rechnung. Wir warten sehnsüchtig auf den großen Wurf.” Auch die Netzbetreiber wie Bayernwerk und Stadtwerke FFB, die für Maisach zuständig sind, müssten endlich in die Gänge kommen und die Netzkapazitäten ausbauen.
Das kürzlich im Entwurf erschienene Solarpaket I der Bundesregierung brachte etwas Bewegung und lasse jetzt Balkonkraftwerke und Mieterstrommodelle für Verbraucher einfacher zu. “Aber zu den echten Beschleunigungsmaßnahmen ist es noch nicht gekommen”, erklärte Thomas Köck. “Wir haben einfach zu lange Vorlaufzeiten, um Maßnahmen umzusetzen. Bei Windkraftwerken sind es mindestens zwei Jahre.”
Die Bürgerenergie Maisacher Land setzt ihre Hoffnungen auf die Weiterentwicklung des Erneuerbaren Energien Gesetzes (EEG). Dann muss auch die Selbstversorgung möglich werden: Vor Ort produzierter Strom muss auch vor Ort verteilt und genutzt werden können. Im Fall der Bürgerenergie Maisacher Land können Mitglieder dann vom Genossenschaftsstrom profitieren.
Hierzu sind Gespräche mit Ministerpräsident Markus Söder und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger angefragt. Gleichzeitig ist die Genossenschaft in Kontakt mit den zuständigen Landtagsabgeordneten. Vor allem müssen sich Bundeswirtschaftsministerium, Bundesbauministerium sowie die entsprechenden Landesministerien schneller bewegen, damit die Energiewende der erhoffte Erfolg wird.
In der Zwischenzeit verfolgt die Bürgerenergie Maisacher Land drei Wege: Beteiligung an örtlichen Projekten, Eigenentwicklung und kleinere Aufdachanlagen. “Wo die Bürger selbst die Stromgewinnung in die Hand nehmen und so mit großer
Akzeptanz zur Versorgungssicherheit beitragen, lassen sich Bayerns und somit lokale Klimaziele am besten erreichen”, so Thomas Köck weiter.
Weitere Details zum Turnhallen-Projekt finden Sie hier.
